Blumenkinder: Kleine Helfer für die große Romantik
Checkliste für die Trauung mit Blumenkindern
Blumenkinder auf Hochzeiten sind uraltes Brauchtum, das seine Romantik nicht verloren hat. Als man in unseren Breitengraden noch ausschließlich den heidnischen Göttern folgte, gab es bereits Blumenkinder bei Hochzeiten. Während heute mehr die Romantik im Vordergrund steht, hatten sowohl die Blumenkinder, als auch deren Streugut seinen festen Sinn. Durch den Duft der Blüten soll die Göttin der Fruchtbarkeit auf das Paar aufmerksam werden und deren Glück auf Blüten betten, aber auch für reichen Kindersegen sorgen. Die Kinder, welche als Streuengel, wie man in einigen Teilen Deutschlands auch sagt, die Hochzeitszeremonie bereichern, sind im Regelfall unter 10 Jahre alt. Sowohl Mädchen als auch Jungen können diese Aufgabe übernehmen und werden entsprechend eingekleidet und ausgestattet. Die Blüten, welche gestreut werden und der Haarschmuck der Mädchen, welcher oft ebenfalls aus Blumen besteht, werden passend zum Brautstrauß gewählt. Somit ergibt sich beim Gang des Brautpaares über den mit Blüten bestreuten Weg ein sehr harmonisches Bild.
Das Alter der Streuengel sollte so gewählt sein, dass sie der Aufgabe gewachsen sind. Sind sie zu jung, überfordert man sie und sie folgen dann weder der Zeremonie noch ihrer Aufgabe. Damit die Blumenkinder gut vorbereitet sind und Spaß an diesem Teil der Hochzeit haben, wird der Ablauf mit ihnen geübt. Manchmal gibt es für die Blumenkinder oder Streuengel auch kleine Geschenke vom Brautpaar, als Dankeschön für ihr Mitwirken.
Streuengel wollen und dürfen schön oder cool aussehen
Häufig stellt man sich Blumenkinder als Jungs und Mädchen vor, die entweder in rüschenüberdeckten Kleidern oder bei Jungs in einer Miniausgabe des Smokings dem Blumenstreuen nachgehen. Dass man so manches Kind für ein Foto zum Lächeln erst animieren muss, ist angesichts mancher Kleidung verständlich. Heute achtet man aus diesem Grund vor allem darauf, dass Kinder ihre Kleidung mögen und sich damit wohlfühlen. Dann hat man auch glückliche Blumenkinder, deren Lachen zum Begriff Streuengel passt. Ein Tipp ist, die Kinder beim Einkauf der Bekleidung mitreden zulassen und gemeinsam Kompromisse zu finden. Für Mädchen kommen je nach Witterung Kleider, Röcke und Oberteile in Betracht, die Farbe in den Tag bringen, aber trotzdem auf das Kleid der Braut abgestimmt sind. Bei Jungs stimmt man die Kleidung auf den Bräutigam ab, wobei es nicht unbedingt der Anzug mit Schleife sein muss. Die saubere Jeans mit Straßenschuhen und einem passenden Blazer ist durchaus ausreichend. In das Knopfloch des Blazers könnte man dann eine Blume stecken, die zum Brautstrauß und zum Blumenschmuck der Mädchen passt. So werden die Streuengel echte Schmuckstücke im Gesamtkonzept der Hochzeit.
Wann darf was, wo und woraus verstreut werden?
Den ungeschlagenen Klassiker bilden nach wie vor die roten Rosenblätter. Aus gut tragbaren weißen Körbchen werden diese auf dem Weg, den das Brautpaar aus der Kirche oder dem Standesamt geht, verstreut. Ob Blumenkinder und Streuengel überhaupt dort aktiv werden dürfen, ist zuvor abzuklären, auch wegen der Beseitigung der Blüten, nachdem das Hochzeitspaar sich entfernt hat. Bei einigen Hochzeiten werden wegen der leichteren Säuberung textile Blüten anstelle von echten verwendet. Bei Letzterem kann sich gerade an feuchten Tagen obendrein eine rutschige Schicht aus Blüten bilden, die eine Unfallgefahr darstellen kann. Je nach Untergrund des Weges hat man die freie Wahl. Auch wegen der zu verstreuenden Blüten ist man nicht auf Rosen fixiert. Genauso romantisch kann eine farblich abgestimmte Mischung verschiedener Blumen, passend zur Jahreszeit, sein.
Ein Ratschlag für Hochzeiten, wo Jungs bei den Blumenkindern oder Streuengeln dabei sind, ist, dass man den Korb gegen ein Streuhörnchen austauscht. Nicht jeder Junge möchte ein Körbchen tragen. Auch sonst gibt es einige Dinge zu beachten, wenn Sie Blumenkinder auf Ihrer Hochzeit einsetzen möchten. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, die wichtigsten Punkte zu bedenken.
Checkliste für eine Trauungszeremonie mit Blumenkindern
- Klären Sie frühzeitig mit Ihrem Standesamt oder Ihrer Kirche, ob das Blumenstreuen erlaubt ist. Einige Häuser haben es aus Sorge um ihre empfindlichen Fussböden verboten, bieten häufig aber die Alternativmöglichkeit, stattdessen Papierblumen zu streuen.
- Wählen Sie die Blüten mit Bedacht aus. Sie sollten nicht zu stark duften und in keinem Fall giftig sein.
- Die Kleidung der Blumenkinder sollte bequem und der Wetterlage angepasst sein. Leichte Stoffe aus Baumwollgemischen eignen sich besonders gut für jede Wetterlage. Außerdem sollten Sie als Brautpaar die Kosten für das Outfit der Blumenkinder tragen.
- Denken Sie an eine ordentliche Kinderbetreuung: Die Blumenkinder sollten sich vor und nach ihrem großen Auftritt stets in angemessener Obhut befinden. Eine abwechslungsreiche Kinderanimation bringt garantiert ein strahlendes Leuchten in die Augen der Blumenkinder - und die anderen kleinen Gäste werden es Ihnen zweifelsohne ebenfalls danken.