Ratgeber

Hochzeitswissen

Hochzeits-Knigge

So kommen Sie sicher an möglichen "Fettnäpfchen" vorbei.

Eine Hochzeit ist ein traditioneller Anlass und somit auch mit vielen überlieferten Sitten und Bräuchen verbunden. Wer perfekte Umgangsformen beherrscht, ein angemessenes Gefühl für Etikette hat und einfach den "guten Ton in allen Lebenslagen" trifft, ist beim Heiraten klar im Vorteil. Denn gerade beim Heiraten kann man unendlich viele Formfehler begehen.

Um zu verhindern, dass einige Gäste nachher hinter vorgehaltener Hand flüstern, finden Sie an dieser Stelle einige Hinweise zu angemessenen Verhaltensweisen und Formalitäten für den schönsten Tag im Leben in alphabetischer Auflistung.

Abschied

Das Brautpaar darf die Hochzeitsgesellschaft zu fortgeschrittener Stunde still und leise verlassen. Dieser sogenannte "französische Abgang" sorgt dafür, dass die Gäste unvermindert weiterfeiern und die Stimmung bleibt.

Als Gast gehört es sich, sich vor dem Verlassen der Hochzeitsfeier von dem Brautpaar und deren Eltern zu verabschieden und zu bedanken. Schließlich lagen vor der Hochzeitsfeier Monate der Planung und Vorbereitung, die besondere Anerkennung, Würdigung und Dank verdienen.

Blumen streuen

Das Blumenstreuen beim Verlassen der Kirche übernehmen kleine Mädchen oder Jungen unter acht Jahren. Es können Kinder aus der Familie des Brautpaares oder die Ihrer Trauzeugen sein.

Brautkleidkauf

Der Brauch will es, dass der Bräutigam das Brautkleid tatsächlich erst am Hochzeitstag sieht. Insofern müssen Sie sich zur Auswahl des Brautkleides andere tatkräftige Unterstützung suchen.

Blumen und Brautstrauß

Traditionell ist die Auswahl des Brautstraußes sowie der Handsträuße für die Brautjungfern Aufgabe des Bräutigams. Der Brautstrauß muss zum Brautkleid und zur Braut passen sowie deren Lieblingsblumen und Lieblingsfarben enthalten. Wenn man mag, kann sich der Bräutigam eine Blüte aus dem Brautstrauß ans Revers des Hochzeitsanzugs stecken. Ähnliche, farblich leicht abweichende Ansteckblumen schmücken zudem die Väter und männlichen Trauzeugen.

Dresscode

Der Dresscode gibt vor, dass die Braut mit ihrem Kleid im Mittelpunkt steht. Trägt sie ein kurzes Kleid, darf keine der anwesenden Damen ein längeres Kleid tragen. Keine der anderen Damen darf versuchen, die Braut durch die gewählte Bekleidung auszustechen. Die Braut sollte überdies die einzige Person sein, die ein weißes oder cremefarbenes Kleid trägt. Ebenso genießt der Bräutigam das Privileg eines Halsschmuckes (Krawatte, Plastron, etc.) in der Farbe des Brautkleides.

Generell sollten sich die Gäste möglichst weitgehend am Wunsch des Brautpaars orientieren und die Kleiderordnung danach richten. Wenn sommertags gefeiert wird, gilt dennoch für die Männer, dass sie ihr Jackett erst dann ausziehen, wenn der Bräutigam sein Sakko abgelegt hat und das Zeichen zur Marscherleichterung gegeben hat.

Danksagungen

Einige Wochen nach der Hochzeit erhalten alle Gäste und jene Menschen, die einen Glückwunsch geschickt haben, eine Danksagung. Eine persönliche Karte mit einem Hochzeitsfoto und einem individuellen Text mit Bezug zur Person sind dabei besonders schön.

Eheringe

Der Ehering wird traditionell am Ringfinger der rechten Hand getragen, dies wird jedoch von den Paaren immer weniger beachtet. Die Eheringe werden bei der standesamtlichen Trauung nach dem Unterzeichnen der Eheschließungsurkunde und bei der kirchlichen Trauung nach der Segnung angesteckt.

Heiratsantrag

Beim Heiratsantrag liegt das Heft des Handels bei ihm. Mitunter wird er mit sanftem Druck zum Antrag bewegt, dass die Frau jedoch aktiv wird, ist auch heute noch äußerst selten. An eine Form ist der Heiratsantrag dabei nicht gebunden. Mann darf die Worte frei wählen und braucht außer der volljährigen Braut niemand zu fragen. Eine Prise Kreativität hat noch keinem Antrag geschadet. Wenn sie ihm einen Korb gibt, ist das zwar keine schöne Situation, aber ihr gutes Recht.

Hochzeitsanzug

Der Bräutigam ist bei der Wahl des Outfits relativ frei, sollte sich jedoch bei der Auswahl der Accessoires an dem Kleid der Dame orientieren. Wenn sich der Herr für einen Cut entscheidet, sollte dieser nach der kirchlichen Trauung vor Anbruch des Abends gegen einen anderen Anzug (z.B. Smoking) ausgetauscht werden.

Hochzeitsgeschenke

Die Hochzeitsgeschenke werden überreicht, wenn das Brautpaar die eintreffenden Gäste vor der Feier begrüßt, und auf einem für alle sichtbaren Tisch dekorativ angeordnet. Ausgepackt werden die Geschenke in der Regel erst am Tag nach der Hochzeit.

Auch Hochzeitsgeschenke, die Ihnen nicht sonderlich zusagen, werden auf keinen Fall weiterverschenkt oder -verkauft, da dies angeblich Unglück bringt.

Hochzeitstorte

Die Hochzeitstorte wird meist zum Nachmittagskaffee oder nach Mitternacht auf der Hochzeitsfeier serviert. Angeschnitten wird die Torte gemeinsam vom Brautpaar. Die Braut hält dabei das Messer, der Bräutigam legt seine Hand auf ihre und führt das Messer. Die Ehrengäste werden zuerst bedient, danach erhält jeder Gast ein Stück von der Hochzeitstorte. Als Zutat darf Marzipan auf keinen Fall fehlen. Es besteht nämlich unter anderem aus Mandeln, die Glück in der Liebe verheißen.

Hochzeitszug

Der Hochzeitszug formiert sich auf dem Weg in die Kirche wie folgt: vorneweg Brautführer und Brautjungfern, dann die Blumenkinder, das Brautpaar gefolgt von der Brautmutter rechts vom Vater des Bräutigams und dem Brautvater links von der Mutter des Bräutigams, schließlich folgen nahe Verwandte (Geschwister, Großeltern etc.), entfernte Verwandte und zum Abschluß Freunde und Bekannte. Beim Einzug in die Kirche geht die Braut links vom Bräutigam zum Altar, wohingegen sie beim Auszug aus der Kirche nun rechts von ihrem Angetrauten geht.

Reden

Reden werden gehalten, wenn alle Gäste auf ihren Plätzen sitzen. Den Anfang macht dabei der Brautvater (alternativ darf auch der Bräutigam das eröffnende Wort ergreifen). Später folgen weitere Redner. Besonders zu beachten ist dabei, dass die Anzahl der Reden nicht Überhand nehmen sollte und eine Rede nicht länger als drei bis fünf Minuten dauern sollte.

Tanz

Der erste Tanz gehört dem Brautpaar. Traditionell war der Eröffnungstanz meist ein Wiener Walzer, heutzutage wird hier auch gerne ein Lied mit Bezug zur persönlichen Beziehung ausgewählt. Danach dürfen dann alle Gäste tanzen, wobei die Braut den nächsten Tanz ihrem Vater und den darauf folgenden ihrem Schwiegervater schenkt. Der Bräutigam tanzt erst mit seiner Schwiegermutter, danach mit seiner Mutter.

Tischordnung

Das Brautpaar sitzt immer in der Mitte einer Längsseite des zentralen Tisches mit dem Blick auf den gesamten Festsaal. Die Braut sitzt rechts vom Bräutigam. Die Eltern von Braut und Bräutigam sitzen in nächster Nähe ihrer Kinder, wobei es zwei unterschiedliche, weit verbreitete Varianten gibt:

Variante 1: Rechts neben der Braut sitzt ihr Schwiegervater, daneben die Schwiegermutter. Links neben dem Bräutigam sitzt sein Schwiegervater, im Anschluss die Schwiegermutter.

Variante 2: Der Brautvater sitzt seiner Tochter gegenüber, die Mutter des Bräutigams ihrem Sohn.

Die Tischordnung sollte auch eine Rangordnung innerhalb der Hochzeitsgesellschaft widerspiegeln. Je näher ein Gast beim Brautpaar sitzt, desto näher steht er dem Brautpaar.

Verlobung

Die Verlobung galt einige Zeit als spießig und antiquiert, in den letzten Jahren hat sie wieder eine richtige Renaissance erlebt. Üblicherweise findet die Verlobung im Haus der Brauteltern oder in einem Restaurant statt. Während die Feier früher von den Brauteltern bezahlt wurde, ist es heute üblich, dass sich beide Familien an den Kosten beteiligen.

Verlobungsringe

Die Verlobungsringe werden für gewöhnlich vom Mann gekauft. Sie werden von der Verlobung bis zur Hochzeit am Ringfinger der linken Hand getragen und wechseln erst bei der Trauung nach rechts.

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