Wie königliche Hochzeiten unsere Trends verändern
Die königlichen Hochzeitsglocken läuten wieder
Am 12. Oktober läuten auf Schloss Windsor erneut die Hochzeitsglocken. Bei der zweiten königlichen Trauung des Jahres in Großbritannien geben sich Prinzessin Eugenie und Investment-Banker Jack Brooksbank das Jawort.
Zwar steht die Zeremonie der beiden noch immer im Schatten von Prinz Harry und der amerikanischen Schauspielerin Meghan Markle, die seit Mai Mitglied des britischen Königshauses ist, doch Schlagzeilen macht auch das neue Paar. Zum Thema Mode: Meghan Markles minimalistisches Brautkleid mit U-Boot-Ausschnitt zum Beispiel, das von Claire Wright Keller vom Label Givenchy entworfen wurde, löste weiltweit Begeisterung aus und dürfte für längere Zeit Trends setzen.
Auch andere Designer, die im Vorfeld als Mitfavoriten galten, haben den Meghan-Effekt gespürt. Laut der Modesuch-Plattform Lyst stieg die Zahl der Online-Suchen nach Erdem-Brautkleidern um 43 Prozent und nach Kreationen von Ralph & Russo sogar um 82 Prozent.
Was die 28 Jahre alte Prinzessin Eugenie tragen wird, ist noch ein wohlgehütetes Geheimnis, es wird aber spekuliert, dass die jüngere Tochter von Prinz Andrew und seiner Ex-Frau Sarah Ferguson, Herzogin von York, mit einer königlichen Tradition brechen und in einem ärmellosen Kleid in der Kapelle von Schloss Windsor vor den Altar treten könnte. Da ihr Kleid für das offizielle Verlobungsfoto von Erdem stammte, gilt das Modehaus auch weiter als Favorit für das Hochzeitskleid.
Auch die Kleider der Brautjungfern werden mit Spannung erwartet. Als Trauzeugin hat die Braut, die Kunst und Literatur studiert hat und hauptberuflich in einer Londoner Galerie arbeitet, ihre ältere Schwester, Prinzessin Beatrice von York, engagiert.
Ob Herzogin Kate, die Ehefrau von Prinz William, an der Hochzeit teilnehmen kann, steht noch in den Sternen. Das Datum kollidiert nämlich mit dem Geburtstermin des Babys ihrer Schwester Pippa, die sich Kates Beistand gewünscht hat.
Sollte die Herzogin anwesend sein, wird auch ihre Garderobe einiges an Beachtung finden. Bei der Hochzeit von Prinz Harry und Meghan zeigte sie eine frugale und doch elegante Seite, indem sie für ihren Auftritt ein Kostüm von Alexander McQueen wählte, das sie bereits zu anderen öffentlichen Ereignissen getragen hatte.
Der Kleidercode ist laut der goldfarbenen Hochzeitseinladung "Day Dress" - also knielang und elegant für Damen, aber nicht so dramatisch wie ein bodenlanges Abendkleid. Für Herren ist ein "Morning Coat" erwünscht.
Selbst wenn die Braut keine offiziellen royalen Verpflichtungen wie ihre Cousins William und Harry sowie deren Gattinnen hat, wird doch strikt auf Etikette geachtet. Verpönt ist für Damen das der Braut vorbehaltene Weiß (Pippa Middleton macht eine Staub aufwirbelnde Ausnahme bei der Hochzeit ihrer Schwester Kate) und auch schwarze Kleider erregen das falsche Aufsehen. Bei einer Hochzeit im Oktober dürfte es allerdings nicht ins Gewicht fallen, dass Strumpfhosen Pflicht sind.
Auch wenn Hüte nur dann erforderlich sind, wenn sie ausdrücklich in der Einladung erwähnt sind, gehören sie nicht nur für die Queen zu einem festlichen Outfit dazu. Ein Fascinator gilt übrigens nicht - das filigrane Stück, das oftmals nur aus einem Haarclip mit ein paar Blüten oder einem Hauch von Schleier besteht, bedeckt zu wenig vom Haupt.
Wer auf der Gästeliste steht, ist ebenfalls noch nicht bekannt, aber Prinzessin Eugenies Hochzeit dürfte leichter nachzustellen sein als die von Prinz Harry.
Einen mühelos zu imitierenden Trend setzt die Braut schon jetzt: die komplette Hochzeitsfeier wird gänzlich plastikfrei. Auf umweltfreundlich setzt sie auch beim Blumenschmuck. Sämtliche Pflanzen sollen aus den königlichen Parks stammen.
Das mehr als 900 Jahre alte Schloss Windsor kann nach vorheriger Buchung besichtigt werden. In der St. George´s Chapel liegen unter anderem zehn Monarchen, darunter Heinrich VIII., begraben.
Für die Königsfamilie ist das 30 Kilometer von London entfernte Schloss seit Jahrzehnten ein bevorzugtes Wochenendziel.